Saturday, April 9, 2011

Liebe geht durch den Magen

Ein Gestaendniss: Ja ich liebe Argentinien! 
Ich hab mich im warsten Sinne des Wortes durch die schnoede Fleisches-Lust der Argentinier schnell beziertzen lasse. Und dieser Lebensart bin ich unverzueglich verfallen. 
Fleisch, Fleisch und manschmal Fleisch in Wurstform. Immer koestlich und reichhaltig. Gemuese ist weitlauefig von den Tellern der Gehobenen- bis Unterengastronomie verbannt. Und das zu recht!
Ich denke noch mit Schrecken an den vorletzten Tag. Ich habe gezweifelt... und einen Salat bestellt. Ihh gitt. Habe selten sowas schlechtes geshen, gerochen und leider auch zum Teil gegessen. Pfui, pfui! Musste dann auch mehr als die Haelfte stehen lassen von dem Gematsche.
Im Endeffekt war ich aber auch selber schuld. Was bestell ich auch in Argentinien Salad. Soviel Ignoranz wird von den einheimischen Koechen unverzueglich durch die Ausgabe halb verrotteter Saladblaetter ohne dressing mit stinkender Eierbeilage bestraft. Recht so! Man muss ja als argentinischer Koch auch nicht alle Wirren der zentralkontinentallen Esskultur mitmachen.
Zurueck zur argentinische Esskultur. Geschlemmt wird hier zu jeder Zeit. Ab mittags sind die vielen sehr gemuetlichen Restaurants und Cafes voll und bleiben voll bis in die fruehen Morgenstunden. Dies auch unter der Woche. Ist keine seltenheit, dass sich hier ein Paerschen noch gegen kurz vor zwoelf Nachts aufmacht noch eine grosse Salam-Kaese-Platte mit einer guten Flasche Wein zu verspeisen. Und die Platten hier sind gross, wie alles Essbare hier gross ist. Hab gerade immer noch eine halbe Pizza auf meinem Zimmer liegen. Da man diese Teigplatten hier selbst mit Baerenhunger nicht auf bekommt.
Ach, ja die meisten Restaurants sind auch Thematisch super eingerichtet. Ueber den Tresen haengen zumeist dieverse 10Kilo Schinken, grosse Wuerste und in den Ecken stappelt sich der leckere argentinische Wein. Bier wird meist in 1Literflaschen serviert. Ich bin ja soooo verliebt!!!!!
Aus den Restaurants habe ich leider noch keine Bilder, hoffe aber noch ein paar Schnappschuesse einzufangen.
Neben den Restaurants gibt es hier auf den Strassen und in jeder freien Haeuserluecke Grillbuden. In der ganzen Stadt richt es daher auch staendig nach frisch gegrilltem. Und lecker sind diese Buden...
Die folgenden vier Bilder eines Grills solch einer Bude sehen zwar relativ gleich aus, ich konnte es aber nicht uebers Herz bringen eines davon nicht zu veroeffentlichen. Es geht hier immerhin um Fleischkultur vom feinsten. Im MOMA wuerde man ja auch nicht einen Picasso abhaengen nur weil man schon drei Bilder der gleichen Serie an die Wand gepinnt hat :-)





Ein typischer (kleiner) Grillstand


Gestern...
...waren wir (ich und ein netter Hollaender) noch in dem Stadteil La Boca.


Der Fussballclub von Maradonna samt Stadion sind hier zu Hause.


Ansonsten zeichnet sich der Stadtteil durch bunt gestrichene Haueser aus. Nett, wenn fuer meinen Geschmack auch ein bischenzu touristisch.

Der Mann mit Leiter...


...geht seinen Weg.



bunte Haeuser


Touristen-Tango-Show


Spaeter gings dann in die Metro. Da es keine AirCon gibt war diese leider extrem heiss und schwuel.
Das Bahnhofsgebauede konnte aber locker mit der Central-Station in New York mithalten.


Danach gings von der lebendig quirligen Stadt zum Friedhof .... .
Wahrlich eine Necropole.
Wie war, sollte uns aber erst noch klar werden...

Der ganze Friedhof umfasste eine Flaesche von gut vier mal vier Blogs. Laut Wikipedia 12 Hektar.
Die Argentinier beerdigen ihre Toten wohl nicht in der Erde. Ueberall waren kleine Haueser bzw. Gruften gebaut wie man auf den Bildern sieht in denen die Saerge aufgebart liegen. Der ganze Friedhof wirkt wie wwie eine richtige Stadt mit Alleen,...



....einem eigenen Haus fuer Polizei Angestellte,...



....Strassen und Plaetzen.








Eigentlich in alle Gebauede kann man rein gucken, wobei es drinen oft wie in einem Horrorfil aussieht...


Neben alten gebaueden gab es auch modernere und zum Teil skurriele Gebauede..



Alles in allem war dieser Teil des Friedhofs schon echt beeindruckend und man konnte alles noch erfassen.

Aber wie in jeder Stadt gab es auch in der Necropole eine gewaltige Neubausiedlung. Steriel und annonym.
Zwei Stockwerke in den Boden gebaut, hundert meter weite Gaenge mit Waenden voller Ruhestaetten.





Die groesse kommt auf den Bildern leider nicht rueber.



Insgesamt gab es zwanzig dieser Anlagen...



Wir sind nur durch die erste gegangen... was gereicht hat.
Ungefaer in der Mitte ist diese Foto entstanden...


...bei 20 Anlagen kann man sich ausrechnen, wieviele Menschen hier liegen.

Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie sowas skurill, makaberes gesehen wie diesen Friedhof. Es war wirklich ein merkwuerdiges Gefuehl hier rum zulaufen.
Eine Stadt nur fuer Tote. Mit Aufzuegen, grossen Treppenhausern Parkpaetzen Kirchen, etc...


So, heute ist Samstag und draussen scheint die Sonne. Ich werde jetzt mal wieder los in die Stadt ziehen. Ich brauche immer noch ein paar warme Kleidungsstuecke fur die Anden.

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