Saturday, May 14, 2011

Der Inka Trail

Prolog:
Gute Vorbereitung ist ja das A und O wenn man auf eine laengere Wanderung geht. Da meine Sachen so einigermassen gepackt waren blieb mir nur uebrig meine Wanderschuhe dem Anlass entsprechend schoen herauszuputzen.
Da ich ja ein fauler Mensch bin, gleichzeitig aber auch gerne lokales Gewerbe unterstuetze beschloss ich die Aufgabe des Schuheputzens einem professionellen Schuputzer in der Innenstadt von Cusco zu ueberlassen, der misch auf eine sympatische Art ansprach.

Innenstadt Cusco


Der normale Preis waere 5 Sol (die Peruanische Waereung) gewesen. Er verlangte 15 Sol. Ich gab 20 da, ich der Meinung war dass er ja einen scheiss Job hat.
Der bezahlte Preis war zu hoch!!! Ich habe mich im Nachhinein maechtig geaergert. Von wegen lokales Gewerbe, der Turbo-Kapitalismus ist in Peru laengst angekommen. Es wird rationalisiert wo es nur geht. In meinem Falle hiess dass, das der sympatisch dreinguckende Schuputzer auf den Trischter gekommen war das Klarlack, verwendet fuer die Versiegelung aller erdenklichen Arten von Moebeln auch schoen auf Schuhen glaenzt. Also wurde das alt bewaerte Schuhpoliermittel wegrationalisiert und durch Klarlack ersetzt. Dies habe ich natuerlich nicht gleich gemerkt. Mein Interesse und somit auch meine Erfahrungswerte fuer glaenzende Schuhe ist gemeinhin beschraenkt. Wie als habe ich den Unterschied gemerkt? Ganz  einfach, wie schon geschrieben hat der Lack die Eigenschaft alles ordentlich zu versiegeln. Oh je!!! Nach gut zwanzig Minuten stand der Schweiss Zentimeterhoch in meinen Schuhen. Das Wort athmungsaktiv wurde gestrichen und ersetzt durch das Wort Schweissbad :-(
...und mit sochen Schuhen sollte ich nun die naechsten drei Tage auf den Inka Trail?
NO WAY!!!!
Zum Glueck hatte ich noch Industriealkohol (96%) aus den Mienen in Potosi dabei. Mit dieser Art Loehsungsmittel weichte ich den Lack an,danach hiess es mit dem Taschenmesser kratzen. Was fuer eine scheiss Arbeit. Ich verbrachte gut drei Stunden mit Kratzen und dem einathmen von leckerem Alkohol-Lack-Dampf.
Das war das letzte mal in meinem Leben dass ich den Dienst eines schuhputzers in Anspruchgenommen habe!
Haette ich doch meine Schuhe von Anfang an selbst geputzt, das waers weniger Arbeit gewesen :-)

Der Inka Trail:
Mit abgeschabten und neu selbsteingewachsten Schuhen ging es am naechsten Morgen los. Erstmal hiess es Busfahren bis zum Ausgangspunkt. Was fogte war eine Passkontrolle samt hoch offiziellen Regierungsstempel. Der Zugang zum Inka Trail ist naemlich auf 500 Personen pro Tag beschraenkt. Unsere Gruppe umfasste insgesamt 15 Teilnehmer, geleitet von einem Guide und einem Assistenz-Guide. Hinzukamen 21 Traeger und ein Koch. Alles in Allem waren wir eine richtig kleine Expedition, wobei man von den Traegern nicht viel mitbekam. Nach dem Start "sprinteten" sie los zu unserem Lagerplatz fuer die Nacht. Als wir dort mehrere Stunden spaeter ankamen standen schon unsere Zelte aufgebaut in Reih und Glied und es gab warmen Tee zur Begruessung.



Was fuer ein Service!!!!
Damit haette ich nicht gerechnet. Zum essen gab's eigentlich immer zuerst eine Suppe und dann ein Hauptgericht. Zur Ergaenzung Nachittags auch schonmal Popkorn. Lecker!


Nach dem Abendessen hiess es dann in die Zelte zu gehen um zu schlafen, was allerdings nach den Tagesetappen nicht schwer viel.
Frueh um Fuenf ging es dann am naechsten Tag weiter.
Berg auf...


Berg ab...


immer wieder vorbei an alten Inkaruinen. Hier zumbeispiel einem alten Rasthaus fuer die Inka-Boten...


und hier einem "alten Bauernhof"


scheinbar legten die alten Inka Wert auf Aussicht :-)


...vorausgesetzt es war kein Nebel da.


Am dritten Tag unserer Wanderung wurden unser Vorankommen von tausenden kleinen Froeschen musikalisch untermalt. 
(hier sitzt ein Frosch in der Mitte einer Agave)


Bei leichtem Wind gab's Mittagessen auf einem Pass. Das Zelt war extra fuer uns aufgebaut worden.


Trotz der leichten Strapatzen verloren wir das Ziel nie aus den Augen :-) ...


und am vierten Tag war es endlich soweit. Nach den letzten 2 Stunden Wanderung (angetreten bereits um 4,30 in der Frueh) kamen wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf einem gegenueberliegenden Hang an.

!!!!Foto-Time!!!!








ein paar Nahaufnahmen aus dem Komplex folgen noch...

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