Saturday, March 5, 2011

Gedanken eines Reisenden

Mitlerweile bin ich jetzt ueber vier Monate unterwegs. Und wie heisst es immer so schoen: Reisen bildet". Was also habe ich gelernt?
Staten wir mit chronologisch. Am Anfang war es hart zu reisen. Man hat oefter mal Heimweh und ist zudem immer auf der Hut und leicht unsicher. Wie komme ich zum Beispiel vom Flughafen zum Hotel? Wie buche ich in Indien ein Zugticket, und wie finde ich einen Arzt? Diese und einige mehr dieser Fragen und oft auch Sachverhalte plagen einen.
Bei mir hat es gut drei Monate gedauert diese Art Stress zu ueberwinden, in dem ich lernte zu vertrauen. Vertrauen in zweierlei Hinsicht. Auf der einen Seite dass wie der Koelner sagt: "noch alles gut gegangen ist", und man am  Ende eines Tages noch immer einen Schlafplatz gefunden hat und das man weiterhin nicht von Jedem beklaut wird. Ein gutes Beispiel hierfuer fand sich am vorletzten Tag in Sydney. In einem netten Pub mit Blick auf den Hafen sass ich drasussen und unterhielt mich gut mit einem netten Australier. Als ich zwischendurch vom Klo wiederkam fragte mich eben dieser Australier , ob ich den keine Angst haette meinen Rucksack einfach draussen stehen zu lassen. Hatte ich nicht. Ich vertraute einfach darauf dass er mich nicht beklauen wuerde. Man kann halt nicht die ganze Zeit paranoid sein, ...das verkrampft :-)

Neben diesem, ich nenne es mal Vertauen in die Welt ist das Vertauen in die eigene Person ausschlaggebend.
Im normalen Leben definiert man sich ja ueber dieverse Dinge. Zum einen ueber Gegenstaende die man besitzt. Psychologen bezeichnen dies als persoenliche Selbstergaenzung. Ohne diese Definition wuerde sich wohl niemand einen Apple Pc oder "stylische" Klamotten kaufen.
Weiterhin definiert man sich im Allgemeinen ueber seine Droogs. "Zeig mir deine Freunde und ich sage dir wer du bist".
Zuguter letzt bleibt die gewonte Umgebung zur Definition zu nennen. "Mein Stadt, meine Strasse, mein Block..."
Naja, und dies hab ich alles im Moment nicht zur Hand.
Was bleibt ist ein zunehmend verdeckender Rucksack an dem die ersten Naehte aufplatzen.
Im Augenblick kann ich mich also nur auf mich selbst berufen.
Nach mehreren Wochen merkt man dann, "hey, ich werde angenommen, Menschen moegen mich, ICH FUNKTIONIERE ALS BLOSSE PERSON!"
Wenn man diese Erkenntnis, also das Vertrauen in sich selbst und die Welt, gibt einem dass eine unheimliche Sicherheit.

Man kommt zurecht. Trifft ueberall nette Menschen, und wenn nicht kommt man mit sich selbst klar. Im Endeffekt ist es dann auch egal wenn man wie in meinem Falle seinen Laptop verliert. Was soll's? Aergern ist nicht, hauptsache dass naechste Essen schmeckt und wenn nicht ist es auch egal. Hauptsache ich esse.

Frueher konnte ich oft nicht verstehen dass Alleinreisende oft Jahrelang unterwegs sind. Die muessen sich doch einsam vorkommen. Mitlerweile glaube ich aber dass diese Menschen die gleiche Erfahrung wie ich gemacht haben und sich deshalb auch nicht einsam fuehlen...



Wuensche euch allen noch eine frohe Karnevalszeit. Alaaf!!!

4 comments:

  1. JAJAJAJAAAAAAAAAA genauso isses! Danke Götz für diese Worte!

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  2. sarvam khalvidam brahma

    Wahrlich, alles ist Brahman.

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  3. Hey stimmt, im Zwiegespräch mit sich selbst kriegt man eh die besten Antworten ;-)
    Ich freu mich trotzdem auf deine Heimkehr, auch wenn du nun gelernt hast, dir selbst zu genügen.

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  4. Ja, Götz, genauso isses!
    Wußte das auch schon länger, aber im Alltag vergißt man das wieder.
    Danke danke danke fürs Erinnern!!!
    Hab dich lieb und noch viel Spaß auf deiner Reise und viel Erfolg auf deinem Weg!
    Deine Schwester Uta

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